HSG KREUZBERG II – SV BUCKOW
2. MÄNNER – 14.12.2024
25:28
Handball-Krimi zwischen Willkür und Wahnsinn: HSG Kreuzberg II beißt in Buckow die Zähne aus
Buckow. Ein Ort, von dem selbst Google Maps lieber die Augen abwendet. Samstag, 13 Uhr – eine Uhrzeit, die mehr nach Strafarbeit als nach Handball klingt. Grauer Himmel, nasskalte Luft. Die HSG Kreuzberg II reiste an, um Handball zu spielen. Was sie vorfanden, war eine Mischung aus Heimvorteil-Theater und schiedsrichterlicher Willkür, die selbst Kafka vor Neid erblassen lassen würde. Vorweg die Fakten: 28:25 für SV Buckow – ein Ergebnis, das mehr über die Umstände als über die sportliche Leistung aussagt.
Dabei startete die HSG mit Herz und Präzision. Samuel Boucher (8 Tore) hämmerte von rechts außen Bälle ins Tor, als würde er persönlich Rache für jeden grauen Buckow-Quadratmeter nehmen. Francois Canonne (5 Tore) und Max Kupperschmidt (3 Tore) setzten taktische Nadelstiche, die Rückraum-Mitte Noah Grunert (1 Tor) gekonnt orchestrierte. Zwischen den Pfosten zeigte Carlos Carvalho in der ersten Halbzeit eine bemerkenswerte Leistung – stabil wie ein Leuchtturm in der Buckower Graues-Nichts-Landschaft. Seine Ankunftszeiten mögen traditionell der Philosophie des „es kommt, wie es kommt“ folgen, seine Paraden waren jedoch präzise wie eine Schweizer Uhr. In der zweiten Halbzeit übernahm dann Niels Chudoba das Kommando, der die Attacken der Buckower mit einer Brillanz abwehrte, als würde er persönlich einen Krieg gegen jedes einfliegende Handball führen. Seine Glanzparaden hätten beinahe den Spieß umgedreht und dem Schiedsrichter-Resilience-Projekt einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Lukas Hardeweg (2 Tore) sprang von der 9-Meter-Linie, als hätte er persönlich Rachegelüste gegen die Schwerkraft. Mika Schuivens (3 Tore) wurde derweil von der Abwehr so behandelt, dass man hätte meinen können, er sei der letzte Überlebende in einem handballerischen Zombie-Apocalypse. Auch Außenstar Lionel Knackstedt (1 Tor), Coaching-Legende Jonas Terreau (1 Tor) und Muskelmaschine Philipp Gehlert brachten sich trotz absurden Umständen sowohl in Abwehr als auch Vorne erfolgreich ein. Jedoch stand noch ein weiterer Mensch auf dem Feld: Der Schiedsrichter. Ein Protagonist, aus dem Heimverein angesetzt, der mehr Fantasie entwickelte als ein Fantasy-Autor. Martin Wilbers (1 Tor) bekam 2 Minuten, weil er höflich fragte, ob bei einer Aktion vielleicht Schritte vorlagen. Ein Tor von ihm in den Schlussminuten wurde aberkannt – der Referee stand bekanntlich auf der anderen Spielfeldseite und sah vermutlich mehr Gespenster als Spielaktionen. Die Buckower nutzten ihre Heimvorteile, als wären Regeln nur Empfehlungen. Vier, fünf Schritte? Wen interessiert’s! Eine Zwei-Minuten-Strafe für Kreuzberg inklusive. Das Ergebnis: Die HSG bekam „freundlich auf die Fresse“, wie man in Berlin so schön sagt.
Fazit: Die HSG war an diesem grauen Samstag nicht nur spielerisch überlegen, sondern hätte das Spiel auch gewinnen müssen. Doch stattdessen lieferte sie dem Schiedsrichter eine Steilvorlage nach der anderen. Die Unfähigkeit, die Widrigkeiten zu überwinden, war fast so grau wie das Buckower Wetter. Zu viele vergebene Chancen, zu wenig Nervenstärke in den entscheidenden Momenten. HSg Kreuzberg II hatte das Potenzial, den Deckel draufzumachen, und hat ihn stattdessen selbst nur angelehnt. Eine Lektion, die schmerzt: Überlegen sein reicht nicht – man muss es auch zeigen. An die Buckower: Genießt euren Sieg. In der Rückrunde wird Handball gespielt – nicht nur Heimvorteil. Und wer weiß: Vielleicht findet ihr dann den Weg zurück in den Tabellenkeller, wo die Sonne der Gerechtigkeit noch ein bisschen heller scheint. Die HSG Kreuzberg II nimmt’s sportlich. Mit Humor. Und der festen Überzeugung: Im Handball siegt am Ende die Klasse.
Vorwärts, Kreuzberg!