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News im Detail

Nach dem Hochmut kommt der Fall - krimireifer Punktgewinn für die HSG II

Ja, ohne Frage! Diese Stadtliga A war mal wieder besonders gut darin, ein neues, packendes Krimikapitel zu schreiben. Zur besten Primetime am Sonntagnachmittag (05.11.23) am schönen Stadtrand Berlins trafen unsere in dieser Saison noch durchaus wechselhaft spielende HSG II und die für ihre heimstarke Spielweise und delikate Kommunikationsweise auf Tribüne und Bank bekannte Mannschaft Hellersdorf II aufeinander. Und wie jeder gute Krimi sah man den alten Stiefel, wurde Zeuge von kleineren und größeren Eskapaden, sah neues und schönes und wartete zeitgleich erfolgreich auf die Überraschung, die natürlich nicht fehlen durfte.

Aber jetzt von vorne, schauen wir auf das Spielgeschehen:

 

In den ersten 10 Minuten tasteten sich die beiden Mannschaften noch etwas ab, gewohnheitsgemäß fielen nur wenige Tore auf beiden Seiten (3:2). Die Spielweise des Gegners war hart, aber fair und wurde allerdings von Minute eins an begleitet von ihrer wiederum gewöhnungsbedürftigen Art und Weise, jede Aktion „auf der Platte“ lautstark vor dem Referee zu kommentieren und zu beklagen – aber auch das kennen aufmerksame Krimileser*innen bereits aus vorherigen Kapiteln aus Hellersdorf. Dass dem Abtasten eine Phase folgte, in der Kreuzberg scheinbar das Gaspedal vergaß, ist zudem leider auch eine unerfreuliche Bekannte. Bis zur 20. Minute ließ Kreuzberg Hellersdorf auf 7 Tore davonziehen (11:4). Mit einigen Spielerwechseln und den richtigen taktischen Akzenten im Timeout gelang es Spielertrainer Jonas Terreau (2 Tore) seine Krimikomplizen im Anschluss scheinbar aus dem Dornröschenschlaf zu holen. Zwar verringerte sich die Tordifferenz im letzten Drittel der 1. Halbzeit nicht mehr weiter (Halbzeitstand 15:9), allerdings ließ eine kompakte Abwehrleistung und deutlich mehr Dynamik im Aufbauspiel der Kreuzberger Schützlinge rund um die besten Werfer Mika Schuviens, Martin Wilbers, Drees Ladehoff, Hannes Pacholik und den aushelfden Shayan Balali (jeweils 3 Tore) Hoffnung machen, dass der Kreuzberger Krimi noch eine gute Wende nehmen würde.

 

Nach trefflicher Halbzeitanalyse und motivierender Teamansprache startet das zweite Krimikapitel aus Kreuzberger Sicht allerdings wenig spannend, sondern versenkte den Funken Hoffnungsschimmer erneut in Dornröschens Schlaf und der zunehmend stimmungsvollen und durchaus markant parteiergreifenden Hellersdorfer Sporthalle. Eine solide Leistung des Gegners bei phasenweise komplett passiver Spielweise der HSG II ließ den Torabstand der Konkurrenten binnen der ersten 10 Minuten auf 11 Tore anwachsen (23:12). Trotz immer wieder aufblühender Kraftversuche der Kreuzberger in den Abwehrreihen und einer zeigenswerten Abwehrquote durch den sein Debüt gebenden Timo Fischer zwischen den Pfosten scheiterte die gesamte HSG-Bank im Angriff am Hellersdorfer Torwart. Die zunehmende Hitze im Spiel wurde untermauert von einer gewissen Häme und dem aufkommenden Hochmut der Hellersdorfer Bank und Tribüne. Auch wenn sich Kreuzberg mit dem Endstand von 30:20 noch vor dem freien Fall retten konnte, sah der Handball-Krimi noch eine unerwartete Wende vor.

 

Eine Woche nach dem sicher geglaubten Sieg musste Hellersdorf auf Grund einer nachträglichen Disqualifikation durch den HVB den Punktverlust zugunsten Kreuzberg hinnehmen. Und gleichzeitig ist die HSG II trotz des opportunen Ausgangs gut darin beraten, sich nicht zu sehr über den glücklichen Punktgewinn auszuruhen, weil spielerisch derzeit noch viel Luft nach oben ist und der nächste Krimi der Stadtliga A diese Leistung zweifelsohne abrufen wird.